Ein Kommentar von Fred Kowasch
Wer ein paar Jahre im investigativen Journalismus gearbeitet hat, weiss wie es läuft. Wie man selbst an Exklusivinformationen kommt. Denn - in der Regel - fallen ja keine Ermittlungsunterlagen 'vom Laster'. Es gibt verschiedene Wege. Über die zwar keiner spricht. Wir tun es aber mal. Ausnahmsweise.
Erstens: man kennt einen Ermittlungsbeamten. Oder einen Staatsanwalt. Bei dem die Ermittlungsergebnisse zusammenlaufen. Hat der (oder die) ein Interesse an Öffentlichkeit der Emittlungsergebnisse - vielleicht, weil es zu keiner Anklage reicht, er die im Mittelpunkt stehende Person nicht abkann, oder anderes - kann schon mal ein internes Papierchen wandern. Es gibt dann Absprachen, die Quelle zu schützen. Denn: fliegt die ganze Sache auf, ist die Pension futscht. Weil: die Weitergabe von Ermittlungsergebnissen ist ein Straftatbestand.
Zweitens: in der Regel bekommen die Rechtsanwälte der im Fokus der Ermittler stehenden Personen auch die Ermittlungsunterlagen. Auch hier findet sich - schon mal - der Weg an die Öffentlichkeit.
Drittens: die politisch Verantwortlichen oder verschiedene Sicherheitsbehörden wollen PR, sprich Politik, machen. Deshalb werden - üblicherweise - morgendliche Razzien an die Presse 'durchgesteckt'. Im Fall der - ach so gefährlichen - Reichsbürger haben es die Behörden offensichtlich übertrieben.
ARD, ZDF, RTL, BILD, die WELT, die Stuttgarter Nachrichten, die Berliner Morgenpost, dpa, DIE ZEIT, die Süddeutsche Zeitung, DER SPIEGEL .... Ein 'Rattenrennen', dass nur noch Ratten kennt. Und eine einheitliche Berichterstattung, die kaum noch Fragen stellt. Die Story von dem militanten Graf aus Hessen und der AfD-Bundestagsabgeordneten. Die mit anderen einen Staatsstreich planen. Es ist aber auch zu schön ....
Immerhin: das Medienmagazin ZAPP stellt jetzt Fragen. Die notwendig sind. Ein wenig Licht ins Dunkle bringen können. Mehr als an der Oberfläche kratzt dieser Bericht aber auch nicht.
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Klare Kante: Ein 'Rattenrennen', dass nur noch Ratten kennt
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