Immer wenn sich ein 'runder' Jahrestag nähert, kommen sie fast unabänderlich. Die immergleichen Gedenkveranstaltungen mit ihren immergleichen drögen Reden. Von der 'friedlichen' Revolution, die in Wahrheit so friedlich gar nicht war.
Es geht auch anders. Ein bischen Musik machen. Wütend und ätzend - wie die Leipziger Undergroundszene in den 80er Jahren gewesen ist. Punk, NDW, Experimental, Noise - in kaum einer DDR-Stadt gab es so viele verschiedene Bands, gab es so eine lebhafte Musik-Szene.
Und nun - mehr als 30 Jahre später - hat ein 'Liebhaber' der unangepassten Klänge Bedeutendes vollbracht. Er hat mehr als ein Dutzend dieser Bands - die seit Jahrzehnten aufgelöst sind - zum Leben erweckt.
Zunächst auf einer Plattenbox. Drei Vinyl-Scheiben in den Farben grün, lila und weiss. Dazu ein Booklet, dass sich mit seinen 148 Seiten sehen lassen kann.
Zur Record-Release-Party im Leipziger UT-Connewitz steigen dann einige von ihnen wieder auf die Bühne. Bands wie 'Zorn', '0815', 'Gelee Royal', 'NeuRot' oder 'Die Zucht'. Letztere ist die Vorgängerband der heute noch aktiven 'Die Art'. 34 Jahre haben sie nicht mehr zusammen gespielt, 20 Jahre nicht mehr miteinander gesprochen. Jetzt stehen sie wieder zusammen im Probekeller.
interpool.tv wird das Festival filmen. Und: am Samstag den 14.09.2019 selbst dort spielen. Mit 'Schmerzgrenze'. Einer Anarcho-Punk-Band, die es 1987 einen Sommer lang gab. Von deren fünf Auftritten, drei vorzeitig abgebrochen wurden. Wer Lust auf das einmalige Festival hat, kann sich unter folgenden Links die Tickets besorgen ....
https://www.tixforgigs.com
https://www.culton.de/heldenstadt-anders-festival-leipzig.html